Jahresrückblick und -Vorschau Teil 2
von Janet

Jahresrückblick und –Vorschau Teil 2

Nach dem milden Winter konnte ich mittlerweile schon Scharbockskraut, Knoblauchrauke, Löwenzahn, Sauerampfer und Brennnessel wieder reichlich ernten und in der Küche verwenden. Auch die Knospen des Weißdorns lassen den Frühling ahnen. Sogar die ersten Wildkräuterseminare, mit Kräutern zum Riechen, Fühlen und Schmecken waren schon wieder möglich. Wie wird wohl der Sommer werden? Vom letzten Jahr ist uns allen wohl die große, langanhaltende Hitze in Erinnerung geblieben, die auch den Wildkräutern zu schaffen gemacht hatte. Die Wiesen verdorrten und ich hatte arge Probleme unsere Küche mit ausreichenden Mengen an frischen Wildkräutern täglich zu versorgen. Der Mai und der Juni allerding versuchten sich den Namen April zu verdienen. Ich glaube ich werde mein Leben nicht vergessen, wie ich am 1. Mai im Schnee nach Brennnesseln gesucht!! habe. Somit waren die Pflanzen, wie zum Beispiel Johanniskraut zur Sommersonnenwende noch nicht bereit, in voller Blüte zu stehen. Der Holunder lockte mit Blüten und jedes Mal wenn es ans Ernten ging öffnete der Himmel seine Schleusen und die Wirkstoffe waren wieder weggespült. Wie wird es wohl dieses Jahr? Juli: Berauschend war die Rosenblüte und auch der Lavendel der sich selbst ausgesät hatte (bei diesen warmen Wintern bin ich gespannt, wann die mediterranen Pflanzen nicht mehr im Kübel gezogen werden, sondern uns überall begegnen) stand in schönster Blüte und betörte mit seinem Duft. Beim Lavendel verwende ich nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter. Diese eignen sich auch hervorragend für Kissenfüllungen und andere Dinge.

Der nun ausbleibende Regen kam mir sehr entgegen bei der Ernte der Lindenblüten und konnte mich entschädigen für die verregnete Holunderblütenzeit. Linden- und Holunderblüten werden eingesetzt als Tee bei fiebrigen Erkältungskrankheiten. Bei der Linde ist wichtig zu beachten, das die Blüten nach dem vollständigen Aufblühen nicht alter als 3 Tage sind wenn sie gepflückt werden, da sie dann schon wieder verblühen und die Wirkstoffe verloren gehen. Meine Engelwurz, normalerweise 2-jährig, stand jetzt im ihrem 3. Jahr in ganzer Pracht von fast 1,5 m Höhe und konnte von vielen bewundert werden. Die Blätter sind sehr aromatisch und verwende ich auch gern in der Küche. Von der einjährigen Pflanze verwendet man die Wurzel als Bitterstoffdroge. Ich habe sie aussähen lassen und hoffe nun für dieses Jahr auf viele Nachkommen.

Das Johanniskraut hat sich auf dem Gelände der Kräuterbaude so reichlich vermehrt, das ich dann im Juli lange unterwegs war, bis ich die Blüten geerntet hatte. Auf dem Fensterbrett standen dann viele Flaschen mit der Johanniskrautblüten- Olivenölmischung um das sehr hilfreiche Rotöl auszuziehen. Rubinrot leuchtete das Öl nach noch nicht einmal drei Wochen. Wie wird es wohl dieses Jahr? Gemeinsam können wir es erleben jeden ersten und dritten Samstag im Monat von Mai bis Oktober. Treffpunkt 10.00 Uhr. Ich lade sie herzlich ein.

Viele Grüße aus der Kräuterbaude

Janet Hoffmann

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